Volkstrauertag - Gedenken in Corona-Zeiten

Veröffentlicht am 17.11.2020 in Aktuelles

Anlässlich des Volkstrauertages am 15.11. gedenkt auch der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach, Holger Schröder, den Toten:

Vor fast genau 68 Jahren – also am 16. November 1952 – wurde der Volkstrauertag zum ersten Mal offiziell in der damals jungen Bundesrepublik begangen.

Begangen in einer Zeit, in der die Schrecken von Krieg und Gewaltherrschaft den Menschen noch deutlich und sehr lebendig vor Augen waren. Viele von ihnen litten damals noch unter den körperlichen und seelischen Folgen.

Heute leben wir in Pandemiezeiten in einer ähnlichen Ausnahmesituation. Wobei ich keine Vergleiche mehr zu Kriegen bzw. zur Zeit des Nationalsozialismus ziehen würde. Das würde diese lediglich verharmlosen. Trotzdem zwingt uns die Pandemie zu starken Einschnitten im öffentlichen Leben, weshalb auch das Gedenken in unserer Gemeinde nicht wie in gewohnter Weise durchgeführt werden konnte. Trotzdem sollten wir an diesem Tag – wie auch grundsätzlich im eher stillen Monat November – inne halten, um uns der Bedeutung menschlichen Zusammenlebens und des Wertes des Friedens gewahr zu werden. Beeindruckend finde ich immer noch die Worte des damalige Reichstagspräsident Paul Löbe (SPD), der bei der Gedenkveranstaltung im Reichstag am Volkstrauertag 1922 in Erinnerung an die vielen Gefallenen des Ersten Weltkrieges (1914-1918) mahnte: „Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Tote zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet Abkehr von Hass, bedeutet Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat die Liebe not.“ Hinsichtlich des Hasses, welcher insbesondere von Seiten der sog. AfD in der öffentlichen, wie auch in der digitalen Debatte, gestreut wird, ist dieses Zitat aktueller denn je.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 15. November bei der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Plenarsaal des Deutschen Bundestages das Totengedenken gesprochen. In diesem Jahr ist der Volkstrauertag der britisch-deutschen Freundschaft gewidmet. Bundespräsident Steinmeier lud dazu den Prinzen von Wales ein, der die Gedenkrede im Bundestag hielt.

Der Text des Totengedenkens lautet:

„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land.

Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“

 

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