Erziehung, Bildung und Freizeitangebote aus einem Guss

Veröffentlicht am 11.08.2021 in Gemeinderatsfraktion

Es gibt mehrere Gründe in der beginnenden Ferien- und Urlaubszeit innezuhalten und sich Gedanken über die Kommunalpolitik in Mühlhausen zu machen. Der Anstoß kann die tägliche Berichterstattung zu den weltweiten, aber auch in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Katastrophen geben. Es geht dabei um Ereignisse, deren Eintreten von Seiten der Wissenschaft prognostiziert (wie erst jüngst, der am Montag vorgestellte Uno-Weltklimabericht) und von der Politik mehr oder weniger ausgeblendet wurde. Dies gilt für die Klimaveränderungen gleichermaßen, wie auch für zahlreiche andere Handlungsfelder. So beispielsweise für den Bereich Erziehung und Bildung, auf der Ebene des Bundes, des Landes, aber auch in der Gemeinde Mühlhausen.

Die gegenwärtigen Krisen und Katastrophen sollten einen Lernprozess in Gang setzen, der auch in den kleineren Gemeinden ein vorausschauendes politisches Denken sowie ein Denken in Zusammenhängen stärkt. Aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen betrachtet bedeutet dies, sich stets sicher sein zu können, dass man wahrgenommen und anerkannt wird. Sie müssen sich in ihrem gesamten späteren Lebensverlauf darauf verlassen können, dass die Gemeinde auf ihre Bedürfnisse und Anliegen eingehen. Dies setzt eine langfristige und in sich stimmige Gemeindepolitik für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene voraus. Nur unter der Bedingung von Anerkennung kann eine für den Einzelnen gleichermaßen, wie für die Gemeinde wünschenswerte Entwicklung und Entfaltung von Kindern und Jugendlichen stattfinden. „Anerkennung“ ist dabei mehr, als es unsere Alltagssprache zum Ausdruck bringt. Sie bedeutet, dass der Andere grundsätzlich berechtigt ist Forderungen zu stellen (anregend als Urlaubslektüre hierzu die einschlägige Literatur zum Philosophen Hegel bzw. Honneth).

In der konkreten Gemeindepolitik bedeutet Anerkennung beispielsweise auf die Wünsche nach einer offenen und selbstverwalteten Freizeitfläche einzugehen, wie sie mit dem Chillplatz seit geraumer Zeit diskutiert wird. Die Jugendlichen immer mehr auf die Zukunft zu vertrösten ist dabei genau so wenig zu akzeptieren, wie Vorbehalte gegen einen Treff, da er Lärm und Unruhe mit sich bringt. Das eingangs geforderte vorausschauende Denken sowie ein Denken in Zusammenhängen bedeutet für die Gemeindepolitik es nicht hinzunehmen, Jugendliche in ihren Bedürfnissen nicht anzuerkennen. Unzufriedenheit, schwindendes Vertrauen oder gar Misstrauen gegenüber dem Gemeinderat bzw. gegenüber der gesamten (Kommunal-)Politik sind die unerwünschten Folgen einer mangelnden Anerkennung von Kindern und Jugendlichen.

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Seit Jahrzehnten sind die Zusammenhänge zwischen einer den vielfältigen Bedürfnissen gerecht werdenden, in sich konsistenten Kinder- und Jugendarbeit und einer sozial sicheren Gemeinde bekannt. Soziale Sicherheit, Demokratie und Stabilität sind von Vertrauen und Anerkennung nicht zu trennen. Dies beginnt bei Kindern und Jugendlichen und reicht bis zu den Ältesten. Eine zukunftsorientierte Gemeindepolitik sollte diese Erkenntnisse berücksichtigen und entsprechend eine Politik aus einem Guss umsetzen.

Wie gelingt das in der Gesamtgemeinde Mühlhausen?

So unterstütze die SPD Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach von Beginn an eine vernünftige Kinder- und Jugendarbeit, deren Fördermöglichkeiten einen weiten Bogen spannen. Zu Beginn des Jahres stimmte die SPD beispielsweise für die Neufassung der Vereinsförderrichtlinie. So geht z.B. die Erhöhung des Jugendzuschusses von bisher 10,- € auf nun 15,- € je Jugendlichen auch auf die Unterstützung der SPD zurück. Hierzu gab es sehr wohl anderslautende Bestrebungen, die die Vereine in ihrer Jugendarbeit nicht so stark unterstützt hätten. Die Vereine sind eine wichtige und tragende Säule der Kinder- und Jugendarbeit. Sie zu unterstützen ist für die SPD-Fraktion, allein aus Gründen der Förderung von Kindern und Jugendlichen zugunsten ihrer persönlichen Entfaltung, selbstverständlich.

Auch die selbstverwalteten Jugendtreffs der drei Ortsteile: „Subway“ (Mühlhausen), „Focus“ (Rettigheim) und „Down Under“ (Tairnbach) bilden einen weiteren Anlaufpunkt für unsere Jugendlichen. Im Sinne einer mobilen und übergreifenden Jugendarbeit wird die SPD, wie sie dies bereits seit Jahrzehnten tut, sich weiterhin für einen Sozialarbeiter einsetzen, der die verschiedenen Angebote für Jugendliche und Heranwachsende überblickt, unterstützt und koordiniert.

In der jüngsten Vergangenheit beschloss der Gemeinderat, immer mit den Stimmen der SPD-Fraktion, dass ein ausdifferenziertes Netz an Angeboten etabliert wird. So existiert seit 2019 das Kinder- und Jugendforum, welches als Plattform zum offenen Austausch zwischen den Jugendlichen und der Gemeinde dient. Seit letztem Jahr ist das Familienzentrum St. Nikolaus im Gemeindezentrum in Rettigheim ansässig. Dort unterbreitet Frau Meyer mit ihrem Team hauptsächlich Angebote für Eltern mit Kindern von 0 – 3 Jahren. Das Angebot des Familienzentrums kann immer auf der Website https://kindergarten-faz-rettigheim.de/familienzentrum/ eingesehen werden. Hier findet man eine allgemeine Übersicht aller Angebote sowie das aktuelle Programm.

Im nächsten Schritt wurde erst vor wenigen Wochen der „Offene Treff Mühlhausen“ eröffnet, welcher unter dem Namen „Fi-bb“s bekannt werden soll. Hier erhalten alle werdenden Eltern und Familien mit Kindern im Säuglings-, Kleinkind- bis ins Grundschulalter verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten. In den neuen Räumlichkeiten in der Hauptstraße 77 in Mühlhausen können sich Familien mit ihren Kindern treffen und neue Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen und unter der fachlichen Anleitung und Beratung von Diplom-Pädagogin und PEKiP-Gruppenleiterin Christiane Schwan, Rat und Hilfe bekommen. Das Familienzentrum arbeitet hierbei mit dem „Fi-bb“s in enger Absprache zusammen. Kontaktwege sind hierbei direkt per Mail oder Telefon (fibbs@muehlhausen-kraichgau.de Tel.: 0176 / 41493940) oder über die Homepage https://www.muehlhausen-kraichgau.de/de/leben-wohnen/familienzentrum-offener-treff.

Ein letzter Blick soll noch auf unsere Schulen gerichtet werden. Auch dort ist es der Landes-SPD zu verdanken, dass die Schulsozialarbeit gestärkt und eine Finanzierung von Seiten des Landes sichergestellt wurde. So hatte sich die CDU jahrelang der Mitfinanzierung der Schulsozialarbeit verweigert. Seit 2012 beteiligt sich das Land wieder zu einem Drittel an den Kosten der Schulsozialarbeit bis zu einem Betrag von 15 Millionen Euro jährlich, ab 2014 sogar bis 25 Millionen Euro. Die Schulsozialarbeit hat deshalb ihre Berechtigung, da durch diese soziale Benachteiligungen ausgeglichen und individuelle Problemlagen besser bewältigt werden können.

Die genannten Einzelmaßnahmen sollten jedoch in ein konsistentes Gesamtkonzept integriert werden, das allen Gemeindemitgliedern vermittelbar ist. Kinder, Jugendliche, junge Heranwachsende sowie die Eltern müssen durch dieses Gesamtkonzept die Gewissheit haben, dass die Gemeinde an jeden Alters- und Lebensabschnitt denkt. Ein Gesamtkonzept benötigt daher eine tragende Idee. Unseres Erachtens bieten die Eingangs genannten Anforderungen den Kern einer derartigen Idee: Kinder-, Jugend- und Politik für junge Erwachsene soll sich durch vorausschauende Konzepte und durch die Anerkennung von Ansprüchen und Forderungen kennzeichnen. Wenn junge Gemeindemitglieder die Gewissheit haben, dass sie in ihren Bedürfnissen und Anforderungen ernstgenommen werden, hat man mehr zur Lebensqualität aller (!) Gemeindemitglieder beigetragen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Für den OV: Michael Mangold & Holger Schröder

 

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