Bücherei: Gemeinde schließt neuen Kooperationsvertrag

Veröffentlicht am 02.12.2021 in Gemeinderatsfraktion

Viele Gönner: Im Frühjahr unterstütze die Sparkasse die Bücherei bei der Anschaffung neuer "LÜK"-Hefte.

„Entwicklungschancen nicht genutzt!“

In der Novembersitzung des Gemeinderats beschäftigte sich das Gremium auch mit unserer Bücherei im Bürgerhaus in Mühlhausen. Über drei Sitzungen des „Ausschusses für Kulturelles und Soziales“ beschäftigte sich auch das Ausschussmitglied Holger Schröder dezidiert mit dieser Thematik. Dabei konnte er auf seinen umfassenden Erfahrungsschatz zurückgreifen, da es ihm bereits in der Vergangenheit gelungen war die Bücherei an der Realschule in Nagold mit der dortigen Stadtbücherei zu verknüpfen. Ferner pflegt er einen regen Kontakt mit diversen Büchereileitungen in der Region, um mit diesen Fachexperten einen inhaltlichen Austausch zu führen. Hierdurch wird schnell deutlich, dass der SPD die Bücherei in Mühlhausen, wie auch die in Rettigheim, besonders am Herzen liegt. Die Bürger/-innen der Gesamtgemeinde Mühlhausen dürfen sich glücklich schätzen, dass es so viele (zunächst ehrenamtliche) Kräfte gab und gibt, die die Büchereien aufgebaut, gepflegt und erweitert haben!

Jedoch geht unser Blick nicht nur zurück bzw. will bestehendes bewahren, sondern will auch neue und bessere Entwicklungsmöglichkeiten für das aktuelle Büchereiwesen suchen und finden. Der SPD-Fraktion ist es daher immer ein besonderes Anliegen mit den finanziellen Mitteln, die uns die Steuerzahler/-innen zur Verfügung stellen, bewusst umzugehen und dabei das Bestmöglichste für uns alle herauszuholen.

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Dies legte unser Fraktionsmitglied Dominique Odar für die SPD in ihrer Stellungnahme folgendermaßen dar:

„[…] Seit über 20 Jahren betreibt die Gemeinde, gemeinsam mit der röm.-kath. Kirchengemeinde Letzenberg, die Bücherei in Mühlhausen. Gestartet mit zunächst viel ehrenamtlichem Engagement und anschließend im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung bauten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Bücherei sukzessive aus. Daher gebührt unser Dank und unsere Anerkennung zunächst allen Mitarbeiterinnen der Bücherei, sowie allen Mitarbeiter/-innen der Gemeindeverwaltung und der Kirchengemeinde, die bei der Aus- und Weiterentwicklung tatkräftig geholfen haben.

Im nun anstehenden Tagesordnungspunkt geht es darum, dass die Zusammenarbeit der politischen Gemeinde mit der Kirchengemeinde auf ein solides Fundament gestellt wird. Durch den vorliegenden Kooperationsvertrag soll zum einen endlich eine einheitliche Entlohnung erfolgen: Jetzt werden alle Mitarbeiterinnen der Bücherei genauso bezahlt und behandelt, wie das bereits den Mitarbeiterinnen in der Gemeindebücherei in Rettigheim widerfährt. Die Bezahlung erfolgt nach dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD).

Für uns als Sozialdemokrat/-innen ist das eine Frage des Respekts und der Wertschätzung, dass dieser Schritt nun nachgeholt wird.

Zum anderen birgt der vorliegende Kooperationsvertrag mit der Kirchengemeinde jedoch mehrere Aspekte, die wir kritisch sehen.

  1. Die Kirchengemeinde sichert der politischen Gemeinde nicht fest zu, wie hoch sich die jährlichen kirchlichen Zuschüsse gestalten bzw. wie lange diese gezahlt werden.
  2. Indem wir diesen Kooperationsvertrag schließen, gelingt es uns wieder nicht, die parallel vorhanden Strukturen – eine Bücherei in Mühlhausen, sowie eine in Rettigheim – zusammenzuführen. In unserer Arbeit in den Ausschüssen haben wir wiederholt darauf aufmerksam gemacht, welche Potentiale ein Zusammenschluss, bei gleichzeitiger Autonomie der Leitungen, beinhaltet.

Lassen Sie mich unsere Argumente hierfür kurz darlegen:

  • In beiden Einrichtungen müssen jeweils 2 Benutzer- und Mediendatensätze gepflegt werden. Dies würde vereinheitlicht und würde Arbeit und Kosten sparen.
  • Auch Rettigheimer Nutzer/-innen könnten zukünftig von der Onleihe „libell-e“ bzw. alternativ vom weltlichen Angebot: der „metropolbib“ profitieren. Momentan sind diese ausgeschlossen.
  • Die Mitarbeiterinnen der Büchereien könnten ggf. von einer gegenseitigen Krankheitsvertretung profitieren, wodurch die Belastung auf mehrere Schultern verteilt werden würde.
  • Vergrößerung und Ergänzung des Medienbestands, um den der jeweils anderen Bücherei.
  • Die Fördermöglichkeiten durch den Borromäusverein (welcher ja eine kirchliche Beteiligung zur Voraussetzung macht) könnte auch durch die „Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen“ beim Regierungspräsidium in Karlsruhe übernommen werden. „Die Fachstelle berät, (EBENSO wie der Borromäusverein), und unterstützt die Kommunen und Landkreise im Regierungsbezirk sowie deren Bibliotheken in allen Fachfragen der regionalen und lokalen Medienversorgung, Literaturvermittlung und Leseförderung. Sie wirkt bei der Planung und Entwicklung regionaler und lokaler Bibliotheken und Bibliothekssysteme mit, bei der Erstellung fachspezifischer Publikationen und bei der Ausbildung. Als regionales Kompetenzzentrum organisiert sie Fortbildungsangebote und fördert Maßnahmen zur Vermittlung von Lese- und Medienkompetenz.“
  • Ergänzt und erweitert wird dies noch durch die „ekz.bibliotheksservice GmbH“. Diese belieferte die Bücherei Mühlhausen auch schon in der Vergangenheit und erst recht seit dem Jahr 2020. Denn erst im letzten Jahr übernahm die ekz den Bibliotheksdienstleister „borro medien“ vom „Medienhaus Bonifatius“, der die Katholische öffentliche Büchereien (KÖB) zuvor belieferte.

Die SPD-Fraktion versteht auch die Büchereien in der Gemeinde als soziale Lernorte. Zu ihren wichtigsten Merkmalen zählt, dass sie nicht-kommerzielle, frei zugängliche Orte sind.

Abschließend möchten wir daher noch auf die Herausforderungen der Digitalisierung hinweisen, vor denen auch die Büchereien nicht gefeit sind. Im Gegenteil, gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass auch Büchereien im ländlichen Raum der ideale Ort sind, um den digitalen Wandel zu gestalten. Hierzu liegen aktuell noch Förderprogramme auf, welche auch für Mühlhausen genutzt werden könnten. Daher verweisen wir gerne auf das Förderprogramm „WissensWandel“, welches über die Projektseite des Bibliotheksverbands einzusehen ist. Wir würden es daher sehr begrüßen, wenn die Bücherei Mühlhausen ihre Potentiale weiter ausbauen würde und dies unabhängig von der römisch-katholischen Kirche. Wir haben uns im Ausschuss gegen eine weitere Kooperation ausgesprochen, konsequenterweise wird sich die SPD-Fraktion heute enthalten.“

Diese Ausführungen machen mehr als deutlich, wie wichtig der SPD-Fraktion die Büchereien in unserer Gemeinde sind. Sie hatten und werden auch zukünftig immer unsere Unterstützung erfahren und konstruktiv begleitet werden. Da wir die vielen positiven Entwicklungsmöglichkeiten nicht dargestellt sahen, enthielt sich die SPD ihrer Stimme bezüglich des Kooperationsvertrags.

 

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