Bericht aus dem Gemeinderat: Das Tairnbacher "Dorflädl"

Veröffentlicht am 21.07.2022 in Gemeinderatsfraktion

Wie bereits mehrfach berichtet, wurde am 30.06. im Gemeinderat der Deckung des Defizits des „Dorflädl“ in Tairnbach zugestimmt. In diesem Zusammenhang wurde auch über die zukünftige Rechtsform der gegenwärtig als Genossenschaft geführten Ladens berichtet (Gemeindeblatt Nr. 27 vom 7. Juli 2022, S. 36f.). Als Grund wird hierbei die Möglichkeit angeführt, in steuerrechtlich unproblematischer Art und Weise als gemeinnützige Einrichtung Spenden annehmen zu können und damit die Abhängigkeit von der Gemeindekasse zu beenden.

Die SPD-Fraktion freut sich über die breite Unterstützung des „Dorflädl“ in Tairnbach! Neben der Bereitschaft zur Übernahme des Defizits in Höhe von rund 7.000 € wurde das breite, größtenteils auch ehrenamtliche, Engagement seitens der Betreiber gewürdigt. Hier herrscht unter den Fraktionen im Gemeinderat breite Übereinstimmung – das ist an dieser Stelle ausdrücklich positiv hervorzuheben.

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Die Anregung jedoch das „Dorflädl“ in eine andere Rechtsform zu überführen, sollte zum Anlass genommen werden, die Situation insgesamt in den Blick zu nehmen. Es geht aus Sicht der SPD-Fraktion um mehr, als um die Frage ob das „Dorflädl“ eine dauerhaft spendenabhängige Einrichtung bleiben oder in einen konkurrenzfähigen Wirtschaftsbetrieb überführt werden soll. Am „Dorflädl“ in Tairnbach zeigt sich zunächst ein großes Bedürfnis nach einer „sozialen Mitte“, einem Ort des gemeinsamen Austausches und natürlich auch der Versorgung mit Mitteln des täglichen Bedarfs. Diese Lücke in der Nahversorgung von Tairnbach konnte mit großem bürgerschaftlichem Engagement geschlossen werden. Entsprechend sollte die Diskussion um die Zukunft des „Dorflädls“ erweitert und auch um die Perspektive des Ortsteils geführt werden.

Bezüglich der Rechtsform vertritt die SPD-Fraktion grundsätzlich den Standpunkt, dass eine Genossenschaft viele Vorteile auf sich vereint. Gegenüber anderen Rechtsformen eines Wirtschaftsbetriebs ist besonders hervorzuheben, dass jedes Mitglied durch seinen Anteil gleichermaßen stimmberechtigt ist und damit gemeinsame Interessen, gemeinsam vertreten und schließlich zum gemeinsamen Erfolg führen können. Eine Genossenschaft ist daher ein Stück organisierte und gelebte Demokratie! Aus diesem Grunde warb die SPD in der Gemeinderatssitzung dafür, dass mehr Menschen aus der Gesamtgemeinde Anteile zeichnen mögen. Immerhin könne das „Dorflädl“ hierdurch kurzfristig mit frischem Kapital versorgt werden. Schließlich verwies der Fraktionsvorsitzende Holger Schröder auch auf eine Internetrecherche, die schließlich gezeigt habe, dass Genossenschaften wirtschaftlich sehr erfolgreich sein können, was man allein daran nachvollziehen konnte, dass kaum Einträge über Genossenschaften zu finden waren, die diese Rechtsform in der Krise sah. Im Gegenteil, viele Artikel warben für die Gründung neuer Genossenschaften und sprachen sogar von einer „Genossenschafts-Gründungswelle“ (https://kommunal.de/genossenschaften-gruendungswelle-kommunen), die in unserem Land bevorstehe.

Weiterhin sollte in der Diskussion um das „Dorflädl“ beachtet werden, dass ehrenamtliches Engagement für ein funktionierendes Gemeinwesen außerordentlich wichtig ist. Gleichwohl sollten Beschäftigte grundsätzlich ihren Lebensunterhalt durch ihre Arbeit bestreiten können. Es gibt daher gute Gründe für eine Position, die zur Vorsicht vor dauerhafter Selbstausbeutung warnt.

Vor dem Hintergrund dieser Argumente sollte unseres Erachtens die Diskussion um die Zukunft des „Dorflädls“ in Tairnbach nicht vorzeitig eingeengt werden. Dafür ist das Engagement der Beteiligten und ihre tägliche Arbeit für die Bevölkerung zu wichtig.

Auch aus diesem Grunde warb die SPD dafür, wenn dem „Dorflädl“ bereits kommunale Mittel zur Verfügung gestellt werden, dass diese auch nachhaltig investiert werden. So könnte das „Dorflädl“ u.a. auch darin unterstützt werden, dass ihr Beratung z.B. von Seiten des Genossenschaftsverbands gefördert werden könnte.

Für die SPD: Michael Mangold und Holger Schröder

 

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