Volkstrauertag - Erinnern gegen das Vergessen

Veröffentlicht am 18.11.2019 in Aktuelles

Anlässlich des Volkstrauertages am 17.11. gedenkt auch der Vorsitzende des SPD Ortsverein Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach Holger Schröder den Toten:

In diesem Jahr stand insbesondere das Gedenken an die deutsch-polnische Versöhnung im Mittelpunkt der Gedenkfeierlichkeiten. Der Volkstrauertag erinnert, 105 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges und 80 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Dabei sollen wir uns an die Soldaten, die zivilen Kriegsopfer, die Opfer von Massakern und Genoziden erinnern. Aber auch die Toten der Diktaturen sollen nicht vergessen werden.Wir denken an diesem Tag auch an persönliche Schicksale in abstrakten Kämpfen um Staatsinteressen, in Glaubenskriegen, in Schlachten politischer Ideologien…
Insbesondere die deutsche Sozialdemokratie erinnert verstärkt daran, dass sie sich als Bollwerk der Demokratie versteht und gegen jede rechte und rassistische Tendenz in unserer Gesellschaft kämpft. Unsere Demokratie ist momentan verstärkter Angriffe – insbesondere von Rechts (durch die AfD) – ausgesetzt und auch rassistische und antisemitistische Strömungen treten verstärkt auf.
In diesem Zusammenhang warnte der Zentralratspräsident der Juden Josef Schuster am vergangenen Sonntag, dass die AfD den wachsenden Antisemitismus verschärfe. Dieser greife insbesondere auf den sozialen Netzwerken um sich. Genau aus diesem Grund wird hier auch die SPD tätig. Die neue Bundesjustizministerin Christine Lambrecht will dem Hass und der Hetze im Netz einen Riegel vorschieben. Hier plant sie u.a. das Netzwerkdurchsetzungsgesetz zu verschärfen und zukünftig die Plattformbetreiber dazu zu verpflichten, Taten wie Volksverhetzung oder Morddrohungen an die Ermittlungsbehörden zu melden. Außerdem geht es um den Schutz von Kommunalpolitikern, die durch Rechtsprechung des § 188 StGB bisher noch nicht in gleicher Weise vor Bedrohungen geschützt sind wie Landes- und Bundespolitiker. Hierbei geht es um den Schutz unserer Demokratie.

Der Volkstrauertag in der Erinnerungskultur

Vor fast genau 67 Jahren – also am 16. November 1952 – wurde der Volkstrauertag zum ersten Mal offiziell in der damals jungen Bundesrepublik begangen.
Begangen in einer Zeit, in der die Schrecken von Krieg und Gewaltherrschaft den Menschen noch deutlich und sehr lebendig vor Augen waren. Viele von ihnen litten damals noch unter den körperlichen und seelischen Folgen.
Etwas mehr als 100 Jahre seit Beginn des Ersten Weltkrieges und 74 Jahre seit Ende des Zweiten Weltkrieges begehen wir den Volkstrauertag als einen „Stillen Tag“, und überall in der Bundesrepublik finden Gedenkfeiern an diesem Tag statt.
Gemeinsam halten wir hierdurch die Erinnerungen an die Gräueltaten jener Zeiten wach und rufen uns das dunkelste Kapitel unserer Geschichte ins Gedächtnis. Niemals dürfen wir damit aufhören, uns die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt vor Augen zu führen.
Der Autor Henry Miller hat ausgedrückt, was eigentlich jedem Menschen klar sein sollte: „Jeder Krieg ist eine Niederlage des menschlichen Geistes.“
Und ein deutscher Offizier, Fritz Blachstein, schrieb: „Wenn das Ganze nur nicht so widersinnig wäre! Diese Zerstörung von lebenden und toten Werten unter Aufwand unabsehbarer Kosten und übermenschlicher Kraft. Wofür?" Das waren Aussagen im 1. Weltkrieg.
Aber ein noch schlimmeres Inferno sollte sich 21 Jahre später mit dem 2. Weltkrieg anschließen. Unermessliches Leid brach über die Menschen herein, man spricht von 60 bis 65 Mio Toten, andere Nachforschungen sprechen von einer Zahl von 80 Mio. Unfassbar diese riesige Zahl, unfassbar die riesige Zahl der Opfer von Massenverbrechen, Kriegsverbrechen und Völkermord.
Um den Frieden wirklich zu erhalten und weiterentwickeln zu können, müssen wir unseren Kindern und Enkelkindern davon erzählen, wie schwer errungen dieses Erbe ist! Es ist nicht selbstverständlich und muss heute durch gute und vorausschauende Politik gesichert werden. Die SPD hat sich das in ihrer 156-jährigen Geschichte immer als oberstes Leitprinzip gesetzt. Für diese Ideale haben in dieser Zeit hunderttausende Genossinnen und Genossen gestritten!
Für unser Zusammenleben gilt: Wir sollten weder unsere Vorurteile pflegen, noch dürfen wir uns einer scheinbar wachsenden Übermacht von Hass, Willkür und Intoleranz ergeben. Denn Toleranz ist der Schlüssel zum Frieden – aber es gibt keine Freiheit/ Toleranz für die Feinde derselben! Schließlich setzt Friede aber auch Gerechtigkeit und Anteilnahme voraus.
Für all dies gibt es drei große Begriffe, für die wir alle streiten sollten, und für die die SPD im Besonderen steht: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität!
Für den OV: Holger Schröder
 
 

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