Mühlhausen steigt in die mobile Jugendarbeit ein!

Veröffentlicht am 15.12.2021 in Gemeinderatsfraktion

Der Titel mag möglicherweise recht unscheinbar erscheinen, doch mit dem Beschluss des Gemeinderats aus seiner jüngsten Sitzung wird Mühlhausen im Jahr 2022, sofern das passende Personal gefunden wird, einen Sozialarbeiter erhalten. Damit findet ein 31 Jahre andauernder Kampf, für eine aufsuchende und unterstützende Jugendarbeit in unserer Gemeinde, ein nun glückliches Ende! Nachfolgend veröffentlichen wir daher nun die Stellungnahme der SPD-Fraktion:

"Zunächst möchte ich Ihnen, Herr Lenz, einen herzlichen Dank dafür aussprechen, dass Sie nun zum dritten Mal nach Mühlhausen gekommen sind. Nachdem Sie im Ausschuss für Kulturelles und Soziales, sowie auf der Klausurtagung Rede und Antwort standen, stellen Sie sich heute Abend wiederum hierfür zur Verfügung.

Diesen Tagesordnungspunkt nennen wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten tatsächlich historisch! Mit großer Freude dürfen wir heute über einen Tagesordnungspunkt sprechen, dessen Inhalt die SPD-Fraktion seit 1990 in mehreren Anträgen immer wieder forderte und diese Forderung auch in ihren Haushaltsreden – bis zu meiner Person – vortrug. Wir beraten heute über einen Sozialarbeiter für unsere Gesamtgemeinde Mühlhausen – bzw. wie es in er Vorlage heißt – über die „Einrichtung der mobilen Jugendarbeit in Mühlhausen“!

Ein Gänsehautmoment für uns Sozialdemokrat/-innen! (Wie so manche freudige in letzter Zeit.) An dieser Stelle erinnern wir auch ausdrücklich an das Wirken der SPD-Fraktion unter dem ehemaligen Fraktionssprecher Gerhard Zörb, der hier im Rat, aber auch über etliche Veröffentlichungen, diese Forderung immer wieder aufs Schild gehoben hat. Allein sein Artikel „Wer hat Ricola erfunden?“ ist legendär und tausendfach angeklickt. (Auch dieser Artikel ist heute noch auf unserer Homepage zu finden!)

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Die hier vorgestellte mobile Jugendarbeit bildet den letzten Baustein einer umfassenden Kinder- und Jugendarbeit in der Gesamtgemeinde Mühlhausen. Über das Familienzentrum in Rettigheim (seit 2020), dem Offenen Treff „Fi-bbs“ Mühlhausen (seit 2021), der Schulsozialarbeit an der GMS Mühlhausen (Kraichgauschule) bis zum Kinder- und Jugendforum (seit 2019) kommt nun die „mobile Jugendarbeit“ hinzu.

Gleich zu Beginn will die SPD auch betonen, dass die ehrenamtlich geführten Jugendzentren in allen drei Ortsteilen (Subway: Mühlhausen, Focus: Rettigheim und Down Under: Tairnbach) ebenfalls die Jugendarbeit unterstützen und überhaupt erst komplettieren. Daher ist es gut und richtig, dass bei den Vorberatungen deutlich wurde, dass Mitarbeiter/-innen des Vereins bereits in unserer Gesamtgemeinde unterwegs waren, sich einen guten Ein- und Überblick verschafft und hierbei auch die drei Jugendzentren mit in ihre Konzeption eingebunden haben

Der SPD-Fraktion liegt insbesondere die „aufsuchende Jugendarbeit“ am Herzen, wie sie uns als Konzept „Mobilen Jugendarbeit im Rhein-Neckar-Kreis“ im Ausschuss für Kulturelles und Soziales vorgestellt wurde.

Mit der mobilen Jugendarbeit wird es der Gemeinde gelingen, auf die „Klagen“, die es auch in unserer Gemeinde gibt, über „die Jugendlichen“ zu reagieren.

Gerade auch aufgrund der Pandemie müssen wir auf die aktuellen Veränderungen und Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen. Schließlich wachsen diese im 21. Jahrhundert auf, das die heutigen Kinder vor völlig veränderte Bedingungen stellt!

Sie wachsen in einer Zeit auf, in der Bindungen – innerhäuslich wie auch außerhäuslich – nicht mehr beständig sind. Höhere Scheidungsraten und auch die Abnahme der Anbindung an die örtlichen Vereine mögen nur 2 Beispiele hierfür sein, warum Jugendliche manchmal auch ins Wanken geraten. Ferner wachsen unsere Kinder in einer digital vernetzten Welt auf, in der Medien und Spiele diese mit Eindrücken, Reizen, Informationen und Bildern überfluten. Die Transformation der Wirtschaft hin zu einer klimaverträglichen Produktion bzw. Dienstleistung trifft sie ebenfalls, da z.B. alte Berufe wegfallen und neue entstehen. Auch der Umgang mit Betäubungsmitteln stellt immer noch ein Problem dar. All das beschäftigt Kinder und Jugendliche und lässt diese manchmal auch haltlos zurück.

Gerade hier setzt die mobile Jugendarbeit an und ist darüber hinaus als präventives Instrument zu sehen. Wir wollen die Jugendlichen ansprechen und einbinden, damit es nicht wieder heißt: Sie wären zu laut, zu unordentlich, zu zerstörerisch usw…

Streetwork und Mobile Jugendarbeit richtet sich schwerpunktmäßig an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 27 Jahren, die als Einzelpersonen, Gruppen oder Szenen im öffentlichen Raum anzutreffen sind. Ich betone: im öffentlichen Raum. Der jüngste Bericht des Postillion zur mobilen Jugendarbeit in Rauenberg (23.04.2021) belegt dies eindrücklich. Dabei gaben 80% an „mit Freunden draußen zu chillen“, 70% „mit Freunden drinnen zu chillen“ und ggf. zu „zocken“. Ich denke, dass Mühlhäuser Jugendliche nicht grundsätzlich anders ticken als die in Rauenberg.

Somit ist es vollkommen richtig, und wie von der SPD schon seit 31 Jahren gefordert, im Rahmen der mobilen Jugendarbeit auf die jungen Menschen zuzugehen, ihnen „wichtige Impulse und Orientierung für ihre Lebens- und Freizeitgestaltung“ zu geben und ihre „Selbstbestimmung“ zu fördern.[1]

Daher wirbt die SPD-Fraktion eindringlich dafür, diesen überfälligen Schritt nun zu gehen. Da derzeit sogar entsprechende (Landes-) Förderprogramme aufliegen, wäre das Angebot im Jahr 2022 sogar noch kostenneutral.

Wir bitten noch darum, dass man nicht nur an die Kraichgauschule denkt. Viele Kinder und Jugendliche besuchen auch die Schulen in Östringen, weshalb es sinnvoll ist, wenn sich ihre Kolleg/-innen auch dort präsentieren bzw. vorstellen könnten.

Die SPD-Fraktion wird mit großer Freude dem Beschlussvorschlag zustimmen!

Vielen Dank.


[1] Bericht: Mobile Jugendarbeit des Postillion e.V. im Rhein-Neckar-Kreis. Team 4: Rauenberg Stand: 23.04.2021

https://www.postillion.org/einrichtung/88 (gel. am 08.12.2021)

 

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