Mobile Jugendarbeit in Mühlhausen

Veröffentlicht am 15.06.2022 in Gemeinderatsfraktion

Eine Reihe Jugendlicher fand sich zur Einweihung ebenso ein. Ganz links im Bild: OR Wolfgang Hassfeld

Nach drei Jahrzehnten politischer Arbeit in diesem Bereich, war es nun endlich so weit: Die mobile Jugendarbeit, getragen von Sozialpädagog*innen des Postillion e.V., konnte am 02.06. vor und in den gemeindeeigenen Räumen des Jugendzentrums Subway, offiziell eingeweiht werden.

Für die SPD waren gleich mehrere Mitglieder dabei, die diesen Moment zu würdigen wussten: SPD-Vorstandsmitglied und Ortschaftsrat Wolfgang Hassfeld, sowie die beiden ehemaligen Ortsvereinsvorsitzenden Ali Tahta und Peter Wirkner. Sie vertraten den, aus persönlichen Gründen verhinderten, Ortsvereins- und Fraktionsvorsitzenden Holger Schröder. Die mobile Jugendarbeit bildet einen weiteren wichtigen Baustein einer umfassenden Kinder- und Jugendarbeit in der Gesamtgemeinde Mühlhausen! Über das Familienzentrum in Rettigheim (seit 2020), dem Offenen Treff „Fi-bbs“ Mühlhausen (seit 2021), der Schulsozialarbeit an der GMS Mühlhausen (Kraichgauschule) bis zum Kinder- und Jugendforum (seit 2019), richten sich die Sozialarbeiter*innen des Postillion e.V. bewusst an alle Jugendlichen in der Gesamtgemeinde. Ihre Angebote sind bewusst niederschwellig: Das heißt, dass sie die Jugendlichen dort aufsuchen, wo sie sind: Auf den Straßen und Plätzen unserer Gemeinde, im Internet (!) oder auch in der Schule, was in Ab- bzw. Rücksprache mit den Schulsozialarbeiterinnen an der Kraichgauschule geschieht. Neben Streetwork bieten sie auch individuelle Einzelhilfen, Gruppenarbeit, offene Treffs oder auch Events und Aktionen (wie z.B. Spiele, Sport, Backen, Kochen und Ausflüge) an.

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Erste Erfolge konnten bereits verbucht werden. So wenden sich derzeit mehr als 15 Jugendliche dem neuen Angebot der Gemeinde zu und stehen im regen Austausch mit Friederike Bün, Lukas Staab und Atim Pilarski, die für den Postillon e.V. die mobile Jugendarbeit in Mühlhausen leisten. Als erste Anlaufstelle dienen die gemeindeeigenen Räume des Jugendzentrums Subway, die nun montags und donnerstags von 15:00 – 18:00 Uhr regelmäßig geöffnet sind.

Auch der ehemalige Vorsitzende Peter Wirkner würdigte den Start der mobilen Jugendarbeit in unserer Gemeinde und lobte das bisher erreichte. Doch brauche es weiterhin starke Schultern, die diese Arbeit im Gemeinderat und darüber hinaus unterstützten. Hierfür sicherte er zu, dass die SPD als Unterstützer immer zur Verfügung stehe und auch für den Erhalt und den Ausbau dieses wichtigen Angebots einstehe.

Die mobile Jugendarbeit verfolgt eine erfolgreiche und zeitgemäße Konzeption, da sie – wie oben beschrieben – die Jugendlichen an ihren Plätzen aufsucht, in Kontakt mit ihnen tritt und diesen auch hält („Beziehungsarbeit“). So erleben die Jugendlichen anstelle von kritischer Wahrnehmung oder gar Zurückweisung ein knappes Gut: Interesse, Aufmerksamkeit und Anerkennung! Die mobile Jugendarbeit schafft damit zunächst einen Rahmen, in welchen sich junge Menschen einbringen und mitgestalten können. Dies kann ein wichtiger, gleichwohl nur ein erster Schritt zu einer umfassenderen und auch anspruchsvolleren Jugendarbeit sein, die zumindest mit einem Schlaglicht beleuchtet werden soll.

Die SPD misst der Idee von Freiheit und Selbstbestimmung eine zentrale Rolle zu. Entsprechend abwehrend verhält sie sich gegenüber Fremdbestimmung und autoritärem Verhalten. Für die Jugendarbeit bedeutet dies, Kindern und Jugendlichen Gelegenheiten zur Suche und Erprobung eigener Vorstellungen zu bieten. In einer sehr stark geregelten und weitgehend fremdbestimmten sozialen Umwelt ist wenig Raum zur Entfaltung eigener Ideen, Wünsche und Vorstellungen. Zielvorstellung einer sozialdemokratischen Jugendarbeit ist es daher einen Freiraum zu schaffen, der es Kindern und Jugendlichen ermöglicht sich zu erproben, zu orientieren und gemeinschaftlich zu koordinieren. Soziales Handeln, die Entwicklung eigener Vorstellungen, das Verständnis für und der Umgang mit anderen Meinungen, gewaltfreie Konfliktlösung und vieles andere mehr benötigen Gelegenheiten zum Erlernen. Daher sollten die konkreten Aktivitäten in der Jugendarbeit stets mit einem möglichst hohen Maß an Selbstbestimmung verknüpft sein: Freiheit bedeutet mitzuwirken an der Gestaltung der Welt. Wer hingegen von Beginn an diese Chance nicht erfährt, Fremdbestimmung als Normalfall kennenlernt, Demütigung und Zurückweisung erfährt, kann schwerlich ein positives Verhältnis zu sich selbst und zur Gesellschaft entwickeln. Der Weg zu autoritären Vorstellungen – die ja nichts anderes sind, als die Unterwerfung unter einen fremden Willen – ist unter diesen Bedingungen kurz. In der Fachliteratur wird dies seit Jahrzehnten dargelegt, jedoch wenig in der politischen Arbeit, nicht zuletzt in der Kommunalpolitik, beachtet.

Wer von Seiten politisch Verantwortlicher für diese Argumentation nicht empfänglich ist, sollte sich vergegenwärtigen, dass Ausgaben für Jugendarbeit unter finanzpolitischer Sicht sich „rechnen“. Eine höhere Zufriedenheit wirkt sich positiv aus auf soziale Stabilität, eine intelligente Jugendarbeit verbessert Ausbildungs- und Berufschancen, reduziert Armutslagen und damit verbundene Kosten.

Die Gemeinde kann daher nur Vorteile für sich verbuchen, wenn sie die Jugendarbeit stärker in das Zentrum stellt. Die SPD-Fraktion hat lange dafür geworben, wichtige Schritte konnten endlich erfolgen, die Arbeit muss jedoch weitergehen. Es sollte dabei stets klar sein, was das übergeordnete Ziel der Jugendarbeit ist: Freiheit, Entfaltung und Selbstbestimmung!

Für die SPD: Michael Mangold und Holger Schröder

 

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