Der SPD-Ortsverein Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach lädt zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 27.03.2019, um 19.00 Uhr zum Thema „Senioren- und Familiengenossenschaften“ ein. Die Veranstaltung findet im kleinen Saal des Bürgerhauses (Schulstraße 6) in Mühlhausen statt.
Die alternde Gesellschaft und die sich aus ihr ergebenden Aufgaben sind wahrlich kein neues Thema. Auch nicht unbedingt neu ist jedoch, dass es jenseits von Seniorenwohnheimen attraktive und auch für Ältere mit geringerem Budget erschwingliche Lösungen gibt, um im Alter gut versorgt zu werden und trotzdem eigenständig zu bleiben. In der Öffentlichkeit herrschen dennoch Einrichtungen vor, die für viele Senioren bzw. deren Familien, zu hohe Kosten aufwerfen. Auch die Unterbringung in gesonderten Heimen, der damit verbundene Verlust des eigenen Haushalts sowie der persönlichen Freiheiten, ist nach wie vor eher typisch.
Die Veranstaltung soll daher über Lösungen informieren, die in andere Richtungen weisen. Widmet man sich einmal diesem Thema, so stellt man verwundert fest, wie zahlreich, vielfältig und erfolgreich Betreuung und Versorgung im Alter jenseits von Seniorenheimen organisiert sein kann. Die Bandbreite von attraktiven Lösungen reicht dabei von selbstorganisierten Nachbarschaftsgemeinschaften, die gemeinsam abwechselnd Mahlzeiten zubereiten, über Mehrgenerationenhausgemeinschaften, zu genossenschaftlichen Betreuungs- und Versorgungsmodellen bis zu Familiengenossenschaften, die die Familien mit ihren Älteren unterstützt.
Um eine erste Übersicht zu diesen Möglichkeiten zu gewinnen und zugleich an praktischen Erfahrungen aus dem erfolgreichen Aufbau und Betrieb einer Senioren- bzw. Familiengenossenschaft teilzuhaben, haben wir als Referenten Herrn Anton Frey eingeladen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Dorothea und weiteren Gründungsmitgliedern haben sie 2007 in Neustadt an der Weinstraße die Familiengenossenschaft e G ins Leben gerufen. Die seither auch wirtschaftlich erfolgreiche Genossenschaft widmet sich im weitesten Sinn dem sozialen Bereich, in deren Zentrum die generationenübergreifende Familie im Sinne einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht. Dieses und andere Modelle zeigen, dass die in naher Zukunft noch drängender werdenden Aufgaben der Versorgung und Betreuung der älteren Bevölkerung durch eine Verknüpfung von sozialen, gerechtigkeitsorientierten und wirtschaftlichen Lösungsmodellen zu bewältigen sind. Durch derartige Lösungen wird für alle Beteiligten mehr Lebensqualität geschaffen und die Gemeinde insgesamt attraktiver. Wir laden Interessierte herzlich ein und würden uns über eine generationenübergreifende Beteiligung sehr freuen.