Gemeinsam gegen Krieg, Rassismus, Gewalt und Ausbeutung

Veröffentlicht am 17.11.2017 in Aktuelles

Figurengruppe „Trauerndes Elternpaar“ von Käthe Kollwitz

Anlässlich des Volkstrauertages am 19.11. gedenkt auch der Vorsitzende des SPD Ortsverein Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach Holger Schröder den Toten:

Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, so bezeichnete der amerikanische Historiker und Diplomat George Kennan den 1. Weltkrieg.

Der Volkstrauertag gedenkt, 103 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges und 78 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

Dabei sollen wir uns an die Soldaten, die zivilen Kriegsopfer, die Opfer von Massakern und Genoziden erinnern. Aber auch die Toten der Diktaturen sollen nicht vergessen werden. Wir denken an diesem Tag auch an persönliche Schicksale in abstrakten Kämpfen um Staatsinteressen, in Glaubenskriegen, in Schlachten politischer Ideologien…

Insbesondere die deutsche Sozialdemokratie erinnert verstärkt daran, dass sie sich als Bollwerk der Demokratie versteht und gegen jede rechte und rassistische Tendenz in unserer Gesellschaft kämpft.

Vor fast genau 65 Jahren – also am 16. November 1952 – wurde der Volkstrauertag zum ersten Mal offiziell in der damals jungen Bundesrepublik begangen.

Begangen in einer Zeit, in der die Schrecken von Krieg und Gewaltherrschaft den Menschen noch deutlich und sehr lebendig vor Augen waren. Viele von ihnen litten damals noch unter den körperlichen und seelischen Folgen.

Etwas mehr als 100 Jahre seit Beginn des Ersten Weltkrieges und  72 Jahre seit Ende des Zweiten Weltkrieges begehen wir den Volkstrauertag als einen „Stillen Tag“, und überall in der Bundesrepublik finden Gedenkfeiern an diesem Tag statt.

Gemeinsam halten wir hierdurch die Erinnerungen an die Gräueltaten jener Zeiten wach und rufen uns das dunkelste Kapitel unserer Geschichte ins Gedächtnis. Niemals dürfen wir damit aufhören, uns die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt vor Augen zu führen.

Der Autor Henry Miller hat ausgedrückt, was eigentlich jedem Menschen klar sein sollte: „Jeder Krieg ist eine Niederlage des menschlichen Geistes.“

Und ein deutscher Offizier, Fritz Blachstein, schrieb: „Wenn das Ganze nur nicht so widersinnig wäre! Diese Zerstörung von lebenden und toten Werten unter Aufwand unabsehbarer Kosten und übermenschlicher Kraft. Wofür?" Das waren Aussagen im 1. Weltkrieg.

Aber ein noch schlimmeres Inferno sollte sich 21 Jahre später mit dem 2. Weltkrieg anschließen. Unermessliches Leid brach über die Menschen herein, man spricht von 60 bis 65 Mio Toten, andere Nachforschungen sprechen von einer Zahl von 80 Mio. Unfassbar diese riesige Zahl, unfassbar die riesige Zahl der Opfer von Massenverbrechen, Kriegsverbrechen und Völkermord.

Viele von uns kennen den Ausspruch, den man Kindern und Enkeln schon gesagt hat: „Du weißt gar nicht, wie gut Du es hast.“

Damit ist nicht gemeint, wie viele T-Shirts sich im Kleiderschrank befinden. Es ist vielmehr das Privileg, in einer Situation des Friedens und der Demokratie zu leben.

Wir müssen keine Angst vor Bombeneinschlägen haben. Wir kennen zum Glück nicht die Furcht davor, dass morgens um fünf Uhr die Geheimpolizei an die Tür klopft.

Nein, unsere Kinder wissen nicht, wie gut sie es haben. Sie können es nicht wissen, denn sie haben es nicht erlebt. Und die Älteren unter uns sind froh darüber, denn sie wissen, wie viel genau das wert ist – Frieden bei uns im Land, in Europa, in der Welt.

Aber um den Frieden wirklich zu erhalten und weiterentwickeln zu können, müssen wir unseren Kindern und Enkelkindern davon erzählen, wie schwer errungen dieses Erbe ist! Es ist nicht selbstverständlich und muss heute durch gute und vorausschauende Politik gesichert werden. Die SPD hat sich das in ihrer 154-jährigen Geschichte immer als oberstes Leitprinzip gesetzt. Für diese Ideale haben in dieser Zeit hunderttausende Genossinnen und Genossen gestritten!

Leider ist dieser Tag derzeit wieder besonders wichtig und aktuell. Denn durch den schrecklichen Krieg in Syrien werden wir damit konfrontiert, dass Frieden auch heute in vielen Teilen der Welt leider keine Selbstverständlichkeit ist. Auch der aufkeimende Nationalismus und Rassismus einer AfD oder die kurzsichtige Politik eines Trump-Amerikas bedrohen die westlich-humanistischen Werte.

Noch nie waren seit Ende des Zweiten Weltkriegs so viele Menschen weltweit auf der Flucht vor Kriegen und Bürgerkriegen. Frauen, Kinder, Alte und Kranke müssen ihre Heimat, ihre Familien und ihr gewohntes Umfeld verlassen, um Schutz zu suchen.

Zur Zeit befinden sich 1 Mio. Rohynghas auf der Flucht aus Myanmar. In privaten und politischen Debatten wird häufig von „den“ Flüchtlingen gesprochen und vergessen: Hinter dem Begriff stehen Menschen und ihre individuellen Schicksale, die oft von großem, von den Schrecken des Kriegs verursachtem Leid geprägt sind.

Deshalb sind wir aufgerufen, überall in der Welt für menschenwürdige Lebensverhältnisse einzutreten. Wir müssen gegen Armut und Kinderausbeutung vorgehen. Wir müssen uns weltweit um unsere Nachbarn kümmern, sonst lassen uns Gewalt, Unrecht und Krieg nicht los.

Wir sollten weder unsere Vorurteile pflegen, noch dürfen wir uns einer scheinbar wachsenden Übermacht von Hass, Willkür und Intoleranz ergeben. Denn Toleranz ist der Schlüssel zum Frieden. Friede setzt aber auch Gerechtigkeit und Anteilnahme voraus.

Für all dies gibt es drei große Begriffe, für die wir alle streiten sollten, und für die die SPD im Besonderen steht: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität!

 

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