Bericht aus dem Gemeinderat - Mehr Naturwald für Mühlhausen

Veröffentlicht am 25.02.2020 in Gemeinderatsfraktion

In der vergangenen Gemeinderatssitzung ging es wieder um den „deutschen Wald“, genauer gesagt: unseren Wald. Bereits im Vorfeld dieser Debatte zeigt sich, dass dieser wieder die Gemüter bewegt. Schließlich geht es hier um einen Mythos. Dies erläuterte auch Rüdiger Safranski, (Philosoph und Literaturwissenschaftler): "In der deutschen Kultur spielt der Wald doch einfach eine ganz große Rolle. Der Tacitus, als er über Germania schrieb, schrieb er von dem schaurigen Eindruck, den die Wälder auf ihn machten. Und der Mann hatte ja Recht. Im Teutoburger Wald wurden die Römer ja auch geschlagen. Also der Wald steht irgendwie für eine deutsche Tradition. Im Guten wie im Bösen." Hieraus resultierte schließlich eine Vielzahl an Sagen und Märchen. (https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/mdr/ttt-01092019-deutsche-und-ihr-wald100.html, gel. am 19.02.20)

Nun zurück zur Sache:

Die SPD möchte sich zunächst bei den ihren „Waldfachleuten“, Herrn Forstbezirksleiter Philipp Schweigler und Revierleiter Bernd Niederer, für ihren engagierten Einsatz für unseren Wald und dessen Pflege herzlich bedanken! Aufgeschlossen und mit großer Sorgfalt haben beide sich um die Umwidmung von Teilen des kommunalen Waldes in einen Naturwald bemüht. Ihre Expertise ist offensichtlich und sie konnten aufzeigen, was bisher an Stilllegungsflächen vorhanden ist bzw. wo sie noch sinnvolle Potentiale sehen. Darüber hinaus stimmt auch die SPD-Fraktion der Analyse der Förster zu, dass die Waldflächen mittelfristig gesteigert werden sollten. Nun sollen ja Teile des Waldes aus der Bewirtschaftung genommen werden. Etwas verwundert war auch die SPD-Fraktion über den nachgereichten Antrag der CDU, der ja fast deckungsgleich mit dem zuerst eingebrachten Antrag von Bündnis90/Die Grünen ist. Gab es hierzu schließlich ein Treffen der Fraktionsvorsitzenden, um eine Einigung auf breite Füße zu stellen. Für uns ist absolut klar, dass die Klimadebatte nicht allein mit Wirtschaftlichkeitserwägungen erschlagen werden darf. Allein mit Vernunft muss dieser Frage begegnet werden!

So wie wir in der gesamten Klimadebatte sehen, ist ein grundsätzliches Umdenken Aller geboten. Dies ist nicht herbeigeredet oder demonstriert, sondern zeigt allein die Forschung: Diese spricht von Kippelementen, die, wenn sie einmal erreicht sind, dann nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

Hier gegenzusteuern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das beinhaltet somit auch, dass wir versuchen das Co² in unserer Gemeinde zu reduzieren und bei steigenden Temperaturen auch durch einen großen Waldbestand zu kühlen:

Hierzu führte bereits der bekannte Förster Peter Wohlleben (Bestsellerautor) aus: „So ein Baum, der kann am Tag bis zu 500 Liter Wasser verdunsten und das macht Wald kühl. Und je mehr Bäume das zusammen machen, desto niedriger ist die Temperatur. Und aktuell ist eben erforscht worden, dass in Berlin zum Beispiel die Temperatur 15 Grad höher ist als in einem alten Buchenwald nebendran. Also die können sich um bis zu 15 Grad stärker unterkühlen als unsere Städte, und das ist genau das, was Bäume lieben. Kühl und feucht. Und wir ehrlich gesagt auch, wenn wir die heißen Sommer sehen." (https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/mdr/ttt-01092019-deutsche-und-ihr-wald100.html, gel. am 19.02.20)

Die SPD ist sich sicher, dass mit einem erweiterten Naturwald auch die Gemeinde Mühlhausen einen wesentlichen und aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Als politische Akteure haben wir alle eine Verantwortung, dieses Umdenken verstärkt in die Bevölkerung hineinzutragen bzw. durch solche Maßnahmen vorzuleben. Hierdurch kann die Gemeinde Mühlhausen sogar eine gewisse Strahlkraft entwickeln, die auf die Bürgerinnen und Bürger aber auch auf die Nachbargemeinden wirken kann.

Wenn wir uns als Gemeinde in dieser Frage engagieren und somit versuchen, auch der Erwärmung etwas entgegenzusetzen, ist die SPD der Auffassung, auch einmal über die mehr und mehr entstehenden Steingärten (als Vorgärten) in unseren Wohngebieten zu sprechen. Schließlich leben wir ja im ländlichen Raum, weshalb eine weitere Versiegelung eher gegen unsere Vorstellungen spricht.

Die SPD-Fraktion stimmte dem Antrag für mehr Naturwald in Mühlhausen zu.

Für die SPD: Holger Schröder

 

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